"Da sitzt eine Katze auf dem Balkon. Jag sie weg!"
"Muss das sein?"
Keine Antwort. Nur ein hörbares Aufatmen von ihr, als ich aufstehe und mich Richtung Balkontür bewege.
"Da sitzt eine Katze auf dem Balkon. Jag sie weg!"
"Muss das sein?"
Keine Antwort. Nur ein hörbares Aufatmen von ihr, als ich aufstehe und mich Richtung Balkontür bewege.
Räudige Köter allesamt. Seit Monaten dort eingesperrt, stürzen sie sich hungrig auf alles, was zu ihnen hereinkommt. Und aus Angst, einer könnte dem anderen dabei zuvorkommen, stürzen sie sich mit solcher Eile auf jedes, das keine Zeit bleibt zu erkennen, was es eigentlich ist.
"Machst du Frühstück?"
"Nein, ich bin beschäftigt."
"Womit?"
"Nichts zu tun."
"Ah, Büchner. Das Stück, das gestern im Fernsehen kam."
"Es ist ein Kreuz mit den Menschen und ihren Fernsehern. Sie sehen alles und dann merken
sie es sich auch noch. Am Ende kann man keinen vernünftigen Satz mehr sagen, ohne irgend jemanden zu zitieren."
"Herrlich, von hier oben kann man bis zum Stadtrand sehen, wo die Häuser niedriger als die Bäume sind, und die Vorgärten breiter als die Fußwege. Dahinter ist es dunkel, denn es ist Nacht außerhalb der Stadt. Dort ist der Himmel voller Sterne und der Wind drückt die Äste der Bäume alle in dieselbe Richtung, statt in Häuserschluchten mit leeren Plastiktüten zu spielen.
Können Sie lesen? Können Sie - Ja? Natürlich können sie. Jeder kann das bei uns heutzutage. Ganz klar.
Brauchen Sie das? Ich meine jetzt mal ehrlich. Muß man heutzutage noch lesen können? Sie lachen, aber legen wir doch mal die Karten auf den Tisch: Was ließt man denn so den ganzen Tag?